In der Umgebung von Yogyakarta gibt es einige stattliche Tempelanlagen zu besichtigen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Bauten in Angkor Wat aufweisen. Tatsächlich sind der Terrassentempel in Borobudur und das Heiligtum in Prambanan wesentlich früher entstanden und dürften eher Vorbilder für die Khmer-Architekten in Angkor gewesen sein.
Nach weiteren Besichtigungen von Taman Sari und dem Sultanspalast sowie den in Yogyakarta unvermeidlichen Batik-Workshops und Handpuppen-Schnitzereien war ich etwas tempelmüde und reif für eine eher körperliche Herausforderung.
Der nächtliche Aufstieg auf den Gipfel des Merapi klang nach einer durchaus machbaren (Tor)Tour, stellte sich dann aber als das Härteste heraus dass ich bisher unternommen habe.
Knapp drei Stunden Anfahrt zum Bergdorf Samiran in fünfzehnhundert Meter Höhe stellten schonmal das Sitzfleisch auf eine harte Probe. Dann ging’s ab ein Uhr morgens zu Fuß bergauf, steil bergauf! Im Schein der Stirnlampe erklommen wir den zunächst mit Betonplatten ausgelegten Pfad der schnell in einen staubig, sandigen Waldweg überging und oberhalb der Baumgrenze schließlich in eine karge Geröllhalde bevor der Schlussanstieg nochmal mit rutschigem Sand-Asche-Gemisch und einer Fels-Kletterpartie von einigen hundert Metern verwöhnte.
Der Nachtaufstieg machte die Kraxelei zwar nicht einfacher, zweimal war ich kurz vorm Aufgeben, doch hatte es den Vorteil dass man nie eine genaue Ahnung hatte wieviel Berg noch vor einem lag. Tagsüber wäre ich womöglich daran gescheitert.
Schließlich konnten alle Teilnehmer unserer Gruppe kurz vor Sechs das Morgengrauen auf dem Gipfelgrat erleben während andere schon weiter unten aufgeben mussten. „Hurra, endlich geschafft, endlich vorbei!“ war auf allen Gesichtern zu lesen.
Naja, und dann stand ja noch der Abstieg zurück ins Tal auf dem Programm. Müde, ausgepowert und frierend machten wir uns auf den langen und genauso steilen Rückweg. Manchmal mehr rutschend als kontrolliert absteigend verlangte die Talfahrt unseren Knien und Waden nochmal alles ab.
Im Rückblick war die Besteigung des Merapi eher eine interessante körperliche Grenzerfahrung denn eine spaßige Treckingtour.
Die Skulptur von Scrat und seiner Eichel aus Iceage wurde 2014 im Rahmen eines Open-Air-Kunstfestivals aufgestellt. Zweck und Hintergrund unklar.
In Yogyakarta hat der Sultan noch immer ein gewisses Mitspracherecht gegenüber der demokratisch gewählten Regierung. Der Sultanspalast im Zentrum der Stadt ist nach wie vor bewohnt und deshalb nur in Teilen zu besichtigen.
Jeden Tag finden hier Puppentheater-Vorführungen mit traditioneller Musikuntermalung statt.
Die Zahl der Puppenschnitzer-Workshops wird nur von den allgegenwärtigen Batikausstellungen übertroffen.
Taman Sari war früher das Wasserschloss des Sultans.
Dreharbeiten für einen Indonesischen Kinofilm gegenüber vom Hostel.
Kann sogar sein dass ich im Hintergrund mit im Bild bin. Ausstahlungstermin ist mir allerdings nicht bekannt.
Der Tempelberg in Borobudur besteht aus einem Sockel, sechs rechtwinkligen und drei runden Terrassen mit jeweils mehreren aufgesetzten kleinen Stupas rund um eine zentrale Stupa.
In jeder der kleinen perforierten Stupas sitzt eine Buddha-Statue. Hier sieht man eine ohne Umhüllung.
Aussicht von den oberen Terrassen nach Norden. Der umgebende Regenwald hatte den Tempel bis zur Wiederentdeckung Anfang des neunzehnten Jahrhunderts komplett überwachsen.
Die Zugangsallee zum Heiligtum Prambanan.
Hier sind die drei Hauptstupas den hinduistischen Gottheiten Shiva, Vishnu und Brahma gewidmet, umgeben von weiteren kleineren Stupas von denen nur fünf bisher restauriert wurden. Außerhalb der Umfassungsmauer existieren zurzeit nur die Fundamente und ein großes Puzzle aus Einzelteilen.
Erst in der Dämmerung wird einem klar auf welch schmalem Grat man hier oben unterwegs ist.
Den letzten steilen Anstieg zum Gipfel des Merapi musste ich teilweise auf allen Vieren erklettern. Welch eine Erleichterung überkam mich dann als die letzten Meter geschafft waren. Kurz danach dann die Ernüchterung dass ich da ja auch wieder runter muss.
Dieser Abschnitt aus losem Sand und Geröll war eine der kraftraubensten Eappen. Auf dem Weg nach oben gings zwei Schritt voran und einen zurück. Abwärts dagegen konnte man es richtig schön laufen lassen.
4 Antworten auf „150807 Yogyarkarta“
Das war ja bestimmt eine Grenzerfahrung wie weit man so eine Strapaze durchhalten kann. Sehr tapfer, aber bitte kein 2. MAL, denn daheim bibbert man schon ein „wenig“mit, wenn du dich zu solchen Abenteuern hinreissen lässt.Herzlichen Glückwunsch! Kanada!Das wäre auch so etwas für dich.Lese gerade ein Buch von Katerina Jakob,die dorthin ausgewandert ist.Tolles Land , sehr nette hilfsbereite Leute.Dort gibt es auch ein einzigartiges Tauchrevier.Cousteau war auch mal dort. Das Buch musst du mal lesen!
da kann ich nur sagen:
ICH BEWUNDERE SIE ALLE; DIE SIE DIESE STRAPATZE HINTER SICH HABEN: aber Ihre mutter hat recht: kein zweites mal!
Naja, vielleicht nicht nochmal 3000 Höhenmeter in knapp 10 Stunden, aber den ein oder anderen Gipfel will ich mir schon noch vornehmen. Dann ggf. in mehreren Etappen mit Zwischenlager.
Strapaze schreibt man, herr wirth ohne tz