Von Labuan Bajo aus durchquerte ich die Insel Flores in mehreren Etappen auf dem „Trans-Flores-Highway“ bis nach Maumere. Was nach Hochgeschwindigkeitsstrecke klingt ist in Wirklichkeit eine enge kurvige Landstraße die sich in unzähligen Serpentinen durchs von tiefen Tälern durchzogene Hochland windet. Deshalb habe ich in Ruteng, Bajawa, Ende und Moni Zwischenstopps eingelegt um die Strecke zu unterteilen und einige Ausflüge in die Region zu machen.
In der Nähe von Bajawa besuchte ich das im ursprünglichen Zustand erhaltene Ngada-Dorf Bena mit seinen typischen Steinaltären und Holzschreinen und der traditionellen zweireihigen Anordnung der Clan-Häuser.
Meine zweite Vulkanbesteigung führte mich auf den Gipfel des Mount Inerie. Die fast perfekte Kegelform und der spärliche Bewuchs bieten eine einfache Orientierung und tolle Ausblicke während des Kletterns.
Gut ausgeschlafen machte ich mich am frühen Morgen auf den Weg und erreichte den Gipfel nach vier Stunden ohne wesentliche Probleme. Nach dem rutschigen Abstieg auf losem Geröll und Sand war ich danach aber doch einigermaßen geschafft. Ein Bad in den naheliegenden „Hot Springs“ sollte für Entspannung sorgen, leider fand es irgend ein Halbhirn witzig das Schloss meines Rollers mit Holzstückchen zu blockieren.
Somit verbrachte ich den Rest des Tages damit das Gefährt in eine Werkstatt zu transportieren und ein neues Schloss einbauen zu lassen.
Auch in Moni habe ich nochmal einen Vulkanausflug gemacht. Der Mount Kelimutu ist bekannt für seine drei farbigen Kraterseen die mehrmals im Jahr ihre Farbe wechseln. Mineralien im Wasser sorgen für die verschiedenen Färbungen, bei meinem Besuch waren es Grüntöne und Türkisblau. Gelb, Rot und Schwarz stehen wohl zu anderen Zeiten auch auf dem Programm.
Hier kann man gemütlich bis fast zum Gipfel fahren, nur die letzten zweihundert Höhenmeter sind zu Fuß zurückzulegen.
Nun bin ich auf dem Weg zur Insel Alor die hoffentlich das Taucherherz wieder höher schlagen lässt.
Die Spinne sei das Symboltier der Region Manggarai wie ich von diesen Jungs in Ruteng erfahren habe.
Bena Village, zwischen den Häuserreihen befinden sich die Gemeinschaftsbereiche mit männlichen (Schirm) und weiblichen (Hütte) Schreinen und den Ahnen-Altären aus Megaliten.
Eine der Steinformationen die gelegentlich für Tieropfer zur Ehrung der Ahnen verwendet werden.
Die „Hot Springs“ entstehen durch die Vereinigung zweier Gebirgsbäche. Die Mischung des linken kalten Zuflusses mit dem Wasser des durch vulkanische Aktivität aufgeheizten rechten Baches ergibt die ideale Badetemperatur.
Der Archtyp eines Vulkans, Mount Inerie.
Den Sonnenaufgang hab ich mir diesmal gespart, eine tolle Aussicht gabs trotzdem.
Blick vom Gipfel auf den gegenüberliegenden Kraterrand des Inerie
In südlicher Richtung kann man die Bucht von Aemere sehen.
Selfie am Grat des Kraters kurz vor dem Gipfelkreuz.
Mein Roller musste leider huckepack zurückgefahren werden. Mit blockiertem Lenkradschloss war noch nicht mal Schieben möglich.
Der Ausblick vom „Rice Fields Homestay“ in Moni, der Name wurde mit Bedacht gewählt.
Kleine Bambusbrücken führen zum nahegelegenen Wasserfall.
Der Gebirgsbach der sich hier ergießt wird nicht nur zur Bewässerung der Reisfelder benutzt sondern versorgt auch Dusche und WC der Unterkunft.
Die beiden westlichen Kraterseen des Kelimutu im Sonnenschein.
Im Hintergrund ist der dritte, östliche See zu sehen.
Bei der Rückfahrt ging’s durch die inzwischen aufgezogene Wolkenschicht vorbei an belämmert blickenden Rindviechern.
Im Tal gab es wieder freie Sicht auf die zahlreichen Reisfeldterrassen.
Der Straßen-Spiegel als Ersatz für den Selfie-Stick.