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Australien

150925 Kakadu und Litchfield Nationalpark

Nach einem kurzen Zwischenlander auf Bali hat es mich nun schließlich nach Australien verschlagen. Von Darwin im tropischen Norden aus habe ich den Kakadu Nationalpark und den Litchfield Nationalpark besucht.
Wie man sich vorstellen kann hats dort ziemlich viel Landschaft und sehr viel interessantes Getier. Und ich hab auf den ersten Tausend Kilometern einen Eindruck von der Weitläufigkeit des Kontinents erhalten. Zum Glück ist auf den Highways nicht sonderlich viel Verkehr, so konnte ich mich in Ruhe an den rechtsgelenkten Mietwagen und das Fahren auf der „falschen Seite“ gewöhnen.

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Dass es in „Down under“ recht wilde Kreaturen gibt war mir klar, aber Einhörner?

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Diese Gesellen befölkern fast sämtliche Flüsse und Küstengewässer im Norden. Daher ist das Schwimmen nur an besonderen Stellen erlaubt.

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Gänse beim Brüten am Rande eines Billabong. Diese Wasserlöcher trocknen auch in der „Dry-Season“ nicht aus und bieten vielen Tieren ein Rückzugsgebiet in dieser Zeit.

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Flughunde hängen während des Tages schlafend in den Bäumen. Aber wehe man erwischt einen Zeltplatz unter einer dieser Kolonien, an Schlaf ist da nicht mehr zu denken.

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Der Namesgeber des Parks ist an vielen Stellen präsent, aber nicht sehr zutraulich und nur von ferne abzulichten.

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Sehr nahe heran ließ uns dagegen „Hanibal“, ein über hundert Jahre altes Salzwasser-Krokodil. Beim Rückenschrubben mit dem Köderstab war er ganz zahm.

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Immer wieder werden durch Aboriginals und Ranger mit Absicht Buschfeuer angezündet um Flächen zu bereinigen und die Brandlast gering zu halten. Die meisten Pflanzen und Tiere (wie die Termiten hinter mir) überleben diese „cool Fires“ da sie sich nur langsam ausbreiten und schnell wieder verlöschen.

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Uralte Felsmalereien sogenannte „Aboriginal Art“ wird oft mit dem Erzählen von alten Geschichten verbunden die den Jungen wichtige Lebensweisheiten näher bringen sollen.

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Sumpf in den „Floodlands“ der zurzeit ausgetrocknet ist. An den Verfärbungen der Baumstämme kann man erkennen wie hoch das Wasser in der Regenzeit steht.

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Infinitypool am Hochpunkt des Gunlom-Wasserfalls. Ein kühles Bad nach dem schweißtreibendem Aufstieg.

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Pelikane ziehen auf einem Billabong ihre Kreise.

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Und in der Dämmerung kommen auch die Wallabies zu den Wasserlöchern.

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Hier sieht man eine Felszeichnung die nach dem ersten Zusammentreffen mit weißen Entdeckern entstanden ist. Zu erkennen ist ein Matrose mit Stiefeln an den Füßen und den Händen in den Hosentaschen.

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Diese Echse habe ich im Litchfield Nationalpark auf der Straße sitzend vorgefunden. Typisch ist ihre Schockstarre bei Annäherung von Gefahr. Selbst mit einem Stock konnte ich sie nicht überzeugen die Gefahrenzone zu verlassen.

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Magnetic Termite Mounds, die Behausungen sind genau in Nord-Süd-Richtung gebaut, so liegt immer eine Steite des Stocks im Schatten und wird von den Termiten genutzt.

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Trotz langeanhaltender Trockenzeit hat es Wasserfälle in den Parks zur Genüge. Die porösen Sandsteinschichten speichern das Wasser und geben es nach und nach ab.

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Die sogenannten „Cathedral Termites“ bauen Stöcke die bis zu fünf Meter hoch werden können, das tausendfache ihrer Körpergröße.

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Indonesien

150917 Tana Toraja – Rantepao

Tana Toraja im gebirgigen Hochland von Sulawesi ist bekannt für die einmaligen traditionellen Wohnhäuser und Reisspeicher die bis heute in vielen Orten im alten Stil erhalten geblieben sind und weiterhin gepflegt werden.
Zudem werden hier trotz christlicher Missionierung altertümliche Begräbniskulte beibehalten und tagelange Bestattungszeremonien veranstaltet an denen oft mehrere Dörfer beteiligt sind und animistische Opferrituale durchgeführt werden.
Dabei werden bei bedeutenden Begräbnissen etliche Schweine und bis zu 24 Büffel geschlachtet und das Fleisch unter den beteiligten Gemeinden aufgeteilt.
Da das Ansehen der Familien nicht nur von der Zahl der geschlachteten Büffel sondern auch von der Anzahl der Gäste abhängt, sind bei diesen Feierlichkeiten auch fremde Reisende gern gesehen, sofern sie ein kleines Gastgeschenk mitbringen (oft in Form von einigen Stangen Zigaretten).

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Traditionelle Wohnhäuser wie man sie rund um Rantepao in jedem Ort findet, hier drei verwitterte Exemplare mit originaler Bambusdachdeckung in Londa.

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Die dazugehörigen Reisspeicher werden in sehr ähnlicher Bauart hergestellt, lediglich die Zugangstreppe fehlt und die Stützen sind aus runden Palmstämmen gefertigt (als Schutz vor gefräßigen Tierchen). Die einzige Zugangsöffnung ist fast immer mit einem Büffelkopf verziert.

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Hier sieht man Dachdecker beim Erneuern der typischen Bambus-Dachhaut. Mittlerweile werden aber immer öfter auch Wellbleche oder Dachplatten aus Metall verwendet.

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Die Seitenwand dieses Wohnhauses wurde mit den Kiefern geschlachteter Büffel geschmückt. Häufig sieht man auch die Büffelhörner an der Giebelseite aufgereiht.

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Die Holzkonstruktionen sind üblicherweise so gut geschützt, dass sie nur ab und zu mit neuen Dächern versehen werden müssen. Es kommt aber auch vor dass komplette Häuser ersetzt werden oder gar neue gebaut werden, wie hier in Palawa zu sehen. Die komplexe Dachform erfordert ausgefallene Bambusgerüste.

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Besichtigung einiger Reisspeicher in Tikala mit den „Herren“ des Hauses.

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Im Norden an den Hängen des Mount Sesean war die Reisernte noch in vollem Gange, während die Felder im Tal bereits abgeerntet waren.

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Dieses Knäuel von Hundewelpen haben wir mitten auf der Straße zwischen Lokomata und Tikala vorgefunden, seelenruhig schlummernd.

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Rundgang auf dem Büffelmarkt in Bolu.

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Büffel mit Schönheitsfehlern, wie hier mit nach unten gekrümmten Hörnern, oder teils bzw. komplett weiße Büffel erzielen im Regelfall höhere Preise da diese besonderen Tiere seltener sind und auf keiner Bestattungsfeierlichkeit fehlen dürfen.

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Ein Schwein wird für den Transport vorbereitet. Meist werden die kleineren auf einer Bambuspalette mit dem Motorroller verfrachtet, größere Exemplare dürfen mit dem Pickup fahren.

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Felsengräber in einem hausgroßen Findling bei Bori. Noch heute werden in diesen Felsblöcken Grabnischen als letzte Ruhestätte herausgemeißelt. Bis zur Bestattung können schon mal Monate oder sogar Jahre vergehen bis die Familie genung Geld für eine angemessene Zeremonie gesammelt hat.

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Nischengräber in einer Felswand bei Lemo. Die „Tau Tau“ genannten Holzfiguren sollen die Gräber bewachen und sind oft mit den Gesichtszügen und der Kleidung der Verstorbenen versehen.

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Hängegräber in einer Steilwand bei Ke‘te Kesu. Traditionell werden die Bestattungen erst nach der Reisernte vollzogen, solange verbleiben die Särge im Haus der Familie und der Verstorbene wird nur als „krank“ betrachtet, bekommt somit auch seinen Anteil an den Mahlzeiten.

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Während der Begräbnisfeierlichkeiten wird der Sarg in einem Aufbahrungsturm aufgestellt. Bei hohen Bestattungen (mindestens 24 Büffel) wird danach ein Megalith aufgestellt, hier in Bori sind demnach etliche hochrangige Gemeindemitglieder begraben.

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Als Grabbeilagen werden dem Toten oftmals Geld, mitunter aber auch Zigaretten mit auf die Reise gegeben.

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Traditionell gab es drei Formen von Särgen. Männer wurden in Büffelsärgen bestattet, Frauensärge hatten eine Bootsform und der Sarg in Schweineform war für Kinder gedacht. Kleinkinder denen noch keine Zähne gewachsen waren, wurden in Baumgräbern bestattet (kleine Grabnischen im Stamm eines dicken Baumes ähnlich den Felsgräbern).

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Um die große Zahl an Besuchern unterzubringen werden um die vorhandenen Gebäude und Speicher Temporäre Bauten für die Bestattungszeremonie errichtet.

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Teil der Festlichkeiten sind auch die beliebten Büffelkämpfe. Ein Sieg kann den Wert eines Büffels erheblich steigern und das Publikum vertreibt sich die Zeit mit Wetten auf den Champion.

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Vor der Schlachtung werden sämtliche Büffel präsentiert und von der Familie auf die verschiedenen beteiligten Gemeinden verteilt. Die Ortsvorstände entscheiden dann welche der ihnen zugesprochenen Tiere sie schlachten wollen und wieviele wieder verkauft werden um mit dem Geld sonstige Projekte zu verwirklichen. Das Fleisch der getöteten Tiere wird anschließend unter den Gemeindemitgliedern aufgeteilt.

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Indonesien

150912 Bunaken – Tangkoko

Zum Abschluss meines Indonesienaufenthalts verbringe ich noch ein paar Tage in Sulawesi. Bunaken Island und der Tangkoko Nationalpark liegen im äussersten Norden der Insel und damit bereits oberhalb des Äquators.
Auf dem von Mangroven umringten Eiland stand Tauchen an wundervoll bewachsenen Steilwänden auf dem Programm, im zurzeit extrem trockenen Regenwald ging es auf Fotosafari auf der Suche nach Hornbills, Tarsiers, Kouskous (einer Beuteltierart) und schwarzen Makaken.
Die Gästezahl in diesem entlegenen Teil Indonesiens war sehr überschaubar und größtenteils deutschsprachig geprägt. So kam es denn auch dass mir immer wieder bekannte Gesichter über den Weg gelaufen sind, sei es auf dem Tauchboot, der Fähre, im Bus und Flieger oder dem Homestay in Batu Putih, dem Ausgangspunkt für die Treckingtouren im Nationalpark.

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Mangroven auf der Insel Bunaken mit unserem Tauch-Boot im Hintergrund.

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Nachmittags war hier der „Place to be“, Relaxing in der Hängematte mit Blick aufs Meer.

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Selbst beim Schnorcheln am Hausriff konnte man sehr viel entdecken, hier ein Rotfeuerfisch.

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Die steil abfallenden Wände rundbum die Insel beherbergen so manchen „Stubenhocker“ wie die Muräne (im Bild), Langusten, Steinfische, Nacktschnecken und Orang-Utan-Krabben sowie Unmengen an Schildkröten.

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Hier ruht sich eine Schildkröte in einer Nische der „Wall“ aus. Die Schiffshalterfische warten geduldig bis ihr Transportmittel gedenkt weiterzuziehen während sie die Schildkröte von Parasiten befreien.

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Hund und Herrchen bei gemeinsamer Siesta am Stand.

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Im Tangkoko Nationalpark hatte ich dann wieder festen Boden unter den Füßen.

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Ein Hornbill-Männchen (Tukan) bei der Fütterung des Jungen hoch oben im Baumwipfel.

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Zwei Woodpecker (Baumspechte) die man schon von weitem gehört hat.

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Im Morgengrauen ziehen sich die Tarsiere (Koboldmakis) in ihre Schlafbäume zurück. Vorher gabs aber noch einen Fototermin.

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Und so sehen die Kobolde von nahem aus.

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Mehrere Gruppen von Schwarzen Makaken leben im Gebiet rund um Batu Putih. Die Familie die uns begegnet ist zählt über 60 Tiere.

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Eine Eulenart die nur auf Sulawesi zuhause ist. Die nachtaktiven Tiere schlafen tagsüber und scheinen keine Fressfeinde zu fürchten. Wir konnten diesem Exemplar zumindest sehr nahe auf die Pelle rücken.

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Eingangsöffnung zum „hohlen Baum“.

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Die aussergewöhnliche Struktur windet sich helixartig nach oben und kann bis auf ca. 20 Meter Höhe von innen erklettert werden. Das letzte Drittel habe ich aber den jüngeren „Äffchen“ überlassen.

Video: Schildkröte an der Steilwand bei Likuan, Bunaken.

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Indonesien

150905 Alor – Kepa – Pura – Pantar

Alor ist eine kleine Insel im Südosten Indonesiens die vom Tourismus noch fast unberührt ist. Auf dem Flug von Kupang war ich offensichtlich auch der einzige Nichteinheimische. Die Abwesenheit von jeglichen Reiseagenturen, Taxifahrern und Shopping-Malls ist ab und zu ganz angenehm. Zumal ich mit meiner Unterkunft bei La Petit Kepa ausgesprochenes Glück hatte. Ein französisches Paar hat hier auf der vorgelagerten Insel Kepa ein kleines Bungalow-Dorf aufgebaut und betreibt zusätzlich eine Tauchbasis mit eigenem Boot.
Eine Woche lang genoss ich die hervorragende lokale Küche und die farbenfrohen und artenreichen Korallenriffe rund um die Inseln Alor, Pura und Pantar. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den kleinen unscheinbaren Dingen wie gut getarnten Scorpionfischen, winzigen Seepferdchen, extravaganten Nacktschnecken, verschiedensten Frogfischen und vielen weiteren seltenen Kreaturen. Nebenbei konnten wir noch den ein oder anderen Hai beobachten (Treshershark, Blacktip Reefshark, Wobbegongs) und vom Boot aus sahen wir fast täglich Delfine und Mondfische im kalten strömungsreichen Wasser vorbeiziehen.

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Fischer-Hütte und typisches Auslegerboot das die Locals zum Transport und Angeln benutzen. Täglich stand frischer Fisch auf dem Speiseplan, dazu diverses einheimisches Gemüse und saisonale Früchte.

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Mein Bungalow direkt am Meer. Im unteren offenen Bereich konnte man tagsüber wunderbar abhängen, im überdachten oberen Teil befand sich das Schlafgemach.

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Ein Dach überm Kopf und ne Matratze mit Moskitonetz, mehr braucht es hier nicht. Geduscht wurde in einer separaten Hütte mit Schöpfkelle und Frischwasser aus einer nahegelegenen Quelle.

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Ausblick aus der Hängematte.

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Die Bungalows von der Wasserseite aus gesehen. Am Hausriff direkt davor konnte man jederzeit baden und schnorcheln.

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Und wenn die Sonne mal zu arg brannte gab es hier und da einen Strand-Shelter als Unterschlupf.

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Ausblick vom Motorroller beim Ausflug in die Berge Alors.

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Die Riffe in dieser Gegend sind weder durch Dynamitfischen noch durch die Korallenbleiche oder Bootsanker beeinträchtigt. Es gibt in Kalabahi wohl eine weitere Tauchbasis doch zu Gesicht bekommen haben wir kein einziges anderes Boot.

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Blackdotted Pufferfisch.

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Gut getarnter Oktopus zwischen Felsen.

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Stattlicher Gelber Frogfisch.

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Die leuchtend bunten Seeigel haben nicht nur Stacheln sondern auch etliche Nesselzellen wie ich selbst erfahren durfte als ich mich für ein Foto zu nah rantraute.

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Der Leaf-Scorpionfisch tarnt sich als Blatt und wiegt sich gerne in der Strömung hin und her um die Täuschung zu perfektionieren.

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Die extravaganten Rotfeuerfische waren an fast jedem Riff zu sehen. Äußerst ansehnlich aber hochgiftig.

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Diese Seepferdchen ließ sich noch einigermaßen gut ablichten, wogegen bei den nur Millimeter großen Pygmy-Seahorses meine Kamera versagte.

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Scorpionfisch am Seegrund im Flachwasser.

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Die außergewöhnliche Electric Flame Clam wird wegen ihrer „Lightshow“ auch Disko-Muschel genannt.

Video: violetter Steinfisch

Video: Putzer-Shrimps und kleine Grabben

Video: Oktopus im Tarnmodus

Video: Große Schule von Delfinen rund ums Boot